Unser Nachhaltigkeitsmanagement
Strategische Steuerung der Fokusthemen
GRI 2-12, 2-13, 2-14, 3-1, 3-2, 3-3
Im Jahr 2021 haben wir eine Materialitätsanalyse zur Identifizierung der wesentlichen Fokusthemen der Nachhaltigkeit für Volkswagen Immobilien vorgenommen (Volkswagen Immobilien Nachhaltigkeitsbericht 2021, Seite 10). Damit haben wir nicht nur strategische Prioritäten gesetzt, sondern orientieren uns auch an den Anforderungen der etablierten Berichtsstandards der Global Reporting Initiative (GRI) sowie an gesetzlichen Vorgaben wie der europäischen Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD), der auch der Volkswagen Konzern unterliegt.
Die Materialitätsanalyse wurde in einem mehrstufigen Verfahren durchgeführt: Dafür wurde zunächst eine Untersuchung des Unternehmensumfelds von VWI einschließlich der bestehenden Anforderungen und Rahmenbedingungen vorgenommen, die in der Aufstellung potenziell wesentlicher Nachhaltigkeitsthemen für VWI resultierte. Diese wurden anschließend von Geschäftsführung und Abteilungsleitenden der Fachbereiche bewertet. Berücksichtigt wurden dabei sowohl die ökologischen und sozialen Auswirkungen der Geschäftstätigkeit von VWI (Inside-out-Perspektive) als auch die Geschäftsrelevanz für VWI (Outside-in-Perspektive). Das Ergebnis der Materialitätsanalyse und damit die Priorisierung von acht Fokusthemen der Nachhaltigkeit wurden durch die Geschäftsführung entschieden.
Die für Nachhaltigkeit zentrale Initiative im Rahmen unserer Unternehmensstrategie heißt „Nachhaltigkeit im Unternehmen verankern“. Ihr Ziel ist es, die als wesentlich identifizierten Nachhaltigkeitsthemen in den entsprechenden Unternehmensprozessen und -standards tiefer zu verankern. Um messbare Fortschritte zu erreichen, haben wir für jedes Fokusthema Anspruch, Zielstellung, Zeithorizonte und KPIs in Form einer Nachhaltigkeits-Roadmap definiert, in der die jeweiligen Verantwortlichkeiten, Maßnahmen und Managementansätze exakt festgelegt wurden.
Die Nachhaltigkeitsthemen werden bei Volkswagen Immobilien neben dem Rahmenwerk der OKRs primär durch den Nachhaltigkeitsausschuss und die Geschäftsstelle Nachhaltigkeit koordiniert und gesteuert. Die Geschäftsführung ist festes Mitglied dieses Nachhaltigkeitsausschusses. In den mindestens zweimal jährlich stattfindenden Sitzungen werden die Mitglieder über alle nachhaltigkeitsrelevanten Themen unterrichtet. Der Ausschuss dient neben der Erörterung von Berichtsthemen und dem interdisziplinären Informationsaustausch vor allem der Definition konkreter strategischer Ziele, Maßnahmen, Handlungsfelder und Aussagen zur Nachhaltigkeit, die erneut in die Initiative der Unternehmensstrategie einfließen.
Die Leitung Nachhaltigkeit ist fester Bestandteil in allen VWI Entscheidungsgremien. Damit ist sichergestellt, dass alle relevanten Nachhaltigkeitskriterien gemäß der VWI Nachhaltigkeitsstrategie bei der unternehmerischen Entscheidungsfindung berücksichtigt wurden. Zudem wird im Rahmen der internen Entscheidungsvorlagen der Einklang der entsprechenden Entscheidung mit der Nachhaltigkeits- und Umweltstrategie abgefragt.
Mit unseren Gremien sorgen wir für eine schlanke Steuerung unserer Unternehmensaktivitäten und treffen Entscheidungen transparent und nachvollziehbar, um Themen schnell zur Umsetzung zu bringen. Die jeweiligen Sitzungen der Gremien finden in festgelegten Periodenabständen statt. Das wöchentlich tagende VWI Board ist das oberste Entscheidungsgremium bei VWI und besteht neben der Geschäftsführung aus acht weiteren Mitgliedern. Es befasst sich im Wesentlichen mit der strategischen und operativen Unternehmenssteuerung der VWI. Weitere ein- bis zweiwöchentlich tagende Gremien unter der Teilnahme der Geschäftsführung sind der Corporate-Real-Estate-Management(CREM)-Kreis sowie der Lenkungskreis Privatkunden, deren Fokus auf Projektentscheidungen für die Bereiche Gewerbe- und Wohnimmobilien liegt. Die Beschlüsse der jeweiligen Gremien werden in Protokollen festgehalten. Des Weiteren tagen der Digitalisierungsausschuss, das Governance-Komitee, unser Nachhaltigkeitsausschuss, der Arbeitsschutzausschuss, der Steuerkreis Beteiligungsmanagement, das Finance Board, der Portfoliosteuerkreis Gewerbeimmobilien für Bestandsthemen sowie der Arbeitskreis Personal.
Integration der SDGs in die Nachhaltigkeitsstrategie und Nachhaltigkeitsmaßnahmen
Wie der Volkswagen Konzern bekennt sich auch Volkswagen Immobilien zu den 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung (SDGs), die von den Vereinten Nationen im Rahmen der Agenda 2030 beschlossen wurden. Für eine möglichst enge Verzahnung der SDGs mit unserer Nachhaltigkeitsstrategie haben wir im Jahr 2022 eine zweistufige Analyse durchgeführt.
Zuerst wurde ermittelt, auf welche SDGs Volkswagen Immobilien durch seine Geschäftstätigkeit einen maßgeblichen Impact hat. Im zweiten Schritt wurde untersucht, auf welche SDGs Volkswagen Immobilien mit den Fokusthemen seiner Nachhaltigkeitsstrategie bereits einzahlt und wo somit eine hohe Deckungsgleichheit zwischen beiden Dimensionen besteht. Als SDGs mit dem größten Impact und dem stärksten Bezug zur VWI Nachhaltigkeitsstrategie wurden identifiziert:
SDG 3 Mit schadstoffarmen Materialien, natürlichem Licht, Frischluftzufuhr und richtiger Temperierung sorgen wir für ein gesundes Raumklima, welches das Wohlbefinden der Mietenden fördert. Unsere besondere Aufmerksamkeit gilt der Gesundheit unserer Mitarbeitenden und Auftragnehmer auf den Baustellen und in der Lieferkette.
SDG 8 Unsere innovativen Gebäudekonzepte begrenzen die Material- und Flächennutzung und erleichtern so die Abkopplung des wirtschaftlichen Wachstums vom Ressourcenverbrauch. In unserer gesamten Lieferkette achten wir auf sichere und gute Arbeitsbedingungen sowie die Wahrung der Menschenrechte.
SDG 9 Wir unterstützen die Nutzenden unserer Gebäude beim Umstieg auf saubere und umweltverträgliche Technologien. Dafür bieten wir in den Gebäuden eine leistungsfähige Infrastruktur zur effizienten Nutzung von Energie und Wasser und setzen nachhaltige Mobilitätskonzepte in den Quartieren und Liegenschaften um.
SDG 10 Wir dulden keinerlei Diskriminierung und engagieren uns für ein respektvolles Miteinander, Vielfalt, Toleranz und Chancengerechtigkeit. Diese Prinzipien beachten wir sowohl im Umgang mit unseren Mitarbeitenden als auch gegenüber unseren Mietenden bei der Vergabe von Wohnungen und der Gestaltung inklusiver und barrierefreier Wohnquartiere.
SDG 11 Unser Ziel ist es, die ökologischen Auswirkungen unserer Immobilien zu reduzieren und zur Entwicklung nachhaltiger städtischer Räume beizutragen. Dazu zählt die Vermeidung von Flächenversiegelung ebenso wie die Begrünung unserer Bestände, mit der wir die Widerstandskraft gegen die Folgen des Klimawandels erhöhen wollen.
SDG 12 Um die natürlichen Ressourcen zu schützen, stärken wir das Prinzip der Kreislaufwirtschaft in unseren Prozessen. Dabei legen wir besonderen Wert auf den Einsatz von trennbaren und wiederverwertbaren Materialien bei Neubau und Modernisierung sowie auf eine wirksame Abfallreduzierung.
SDG 13 Moderne Technologien, innovative Gebäudetechnik und optimierte Prozesse tragen zur Senkung von CO2-Emissionen und zum Energieverbrauch unserer Gebäude bei. Auf Basis von Lebenszyklusanalysen ermitteln wir die maßgeblichen Hebel zur Dekarbonisierung, die wir in unserem BLUE-BUILDING-2022-Standard verankert haben.
SDG 15 Unser Engagement gilt der Förderung der Biodiversität durch den Schutz der natürlichen Flora und Fauna. Mithilfe von Bepflanzungsmaßnahmen, Biotopvernetzung und Wassermanagement sorgen wir nicht nur für einen ökologischen Mehrwert, sondern betreiben zugleich Wertoptimierung und Kostensenkung bei unseren Immobilien.
SDG 16 Compliance und Integrität sind oberster Maßstab für unser Handeln. Wir gehen gegen Korruption und Bestechung vor und achten auf eine transparente sowie ethische Unternehmensführung auf Basis unseres Codes of Conduct und der Anforderungen an unsere Partner in der Lieferkette.