Biodiversität

Leitbild der Biodiversitätsstrategie

GRI 3-3, 304-2, 304-3

 

Biodiversität sichert die Grundlagen unserer Existenz: gesunde Nahrung, sauberes Wasser, ertragreiche Böden und ein ausgeglichenes Klima. Ebenso prägen Pflanzen im und am Gebäude sowie der sorgsame Umgang mit der Tierwelt eine positive Wahrnehmung des Wohnquartiers und tragen zu einer höheren Wertigkeit der Immobilie bei. Volkswagen Immobilien legt daher großen Wert darauf, zum Aufbau, zum Erhalt oder zur Erweiterung der biologischen Vielfalt direkt an Gebäuden oder anliegenden Außenflächen beizutragen.

 

Unsere Maßnahmen richten wir an einer eigenen Biodiversitätsstrategie aus, bei der folgende Ziele handlungsleitend sind.

Leitzeile der Biodiversitätsstrategie

Diese Leitziele verfolgen wir mittels konkreter Vorgaben, die wir in den BLUE-BUILDING-2022-Standard aufgenommen haben. Im Rahmen des Ziels „Verbesserung der Biotopflächenqualität“ verpflichten wir uns beispielsweise zu einer Prüfung und Priorisierung von Brachflächen zur Bebauung, zur Begrenzung der Flächenversiegelung im Neubau (max. 70 %), zu Entsiegelungsmaßnahmen im Bestand, zu einer verbesserten Regenwasserversickerung, zu einer Mindestbegrünung im Neubau (25 %) und zur Wiederherstellung von Grünflächen im Bestand. Der BLUE-BUILDING-2022-Standard fordert zudem vor einem Neubau die Prüfung, ob sich der gewählte Standort in einem Gebiet befindet, das Wasserstress aufweist oder mit besonderen Anforderungen an Wassereinsparung und Gewässerschutz verbunden ist (Kapitel Strategie zur Wassernutzung).

 

Im Jahr 2022 haben wir einige Biodiversitätsmaßnahmen angestoßen. Besonders erwähnenswert ist ein Pilotprojekt zur Stärkung der Biodiversität unserer Wohnquartiere in der Wolfsburger Beethovenstraße. Auf einer Fläche von rund 2.500 m2 wurden viele der Leitziele in die Tat umgesetzt, mit denen wir die Natur dabei unterstützen können, sich ihren Raum zurückzuerobern. Dazu wurden drei ehemalige Wäscheplätze entsiegelt und renaturiert, ein ehemaliger Sandkasten in die Fläche integriert sowie abwechslungsreiche Bepflanzungen vorgenommen. Mit der Renaturierung wurden nicht nur neue Lebensräume für Insekten und Vögel geschaffen, sondern auch neue Sitzgelegenheiten zum Verweilen und Austauschen im Grünen für die Mietenden, denen somit eine Aufwertung des Wohnumfeldes geboten wird.

 

Um das Thema Biodiversität und Nachhaltigkeit auch für die Mitarbeitenden erlebbar zu machen, veranstaltete Volkswagen Immobilien im September des Berichtsjahrs mit allen Mitarbeitenden einen Klimatag. Neben theoretischen Erkenntnissen rund um das Thema Klima und Biodiversität wurden an vier Stationen innerhalb des VWI-Bestandes Biodiversitätsflächen geschaffen, Insektenhotels sowie Vogelnistkästen selbst gebaut und errichtet.

 

Bei der Strategieentwicklung zur Förderung von Biodiversität sowie bei der Identifikation von Potenzialen und Möglichkeiten einer naturnahen Gestaltung unserer Quartiere unterstützen uns neben den Mitarbeitenden unserer eigenen Gärtnerei und des technischen Services die Biodiversitätsexperten des Volkswagen Konzerns, externe Biologen sowie die Experten der Heinz Sielmann Stiftung.

 

Langfristig soll, basierend auf der Biodiversitätsstrategie, ein System zur Messung des Umsetzungsgrades des Biodiversitätsumfangs entwickelt werden. Dieses findet sich auch als Ziel in unserer Nachhaltigkeits-Roadmap wieder.

Strategie zur Wassernutzung

In Bezug auf die Nutzung von Wasser steht die Immobilienwirtschaft vor verschiedenen Herausforderungen: Zum einen wird durch Flächeninanspruchnahme und Bodenversiegelung das Versickern von Regenwasser unterbunden und der natürliche Wasserhaushalt des Bodens gestört. Zum anderen haben neben dem Schutz des Ökosystems der verantwortungsvolle Umgang mit Frischwasser und die Reduktion von Abwasser auch wirtschaftliche Aspekte, da mit einfachen baulichen Maßnahmen zur Wassereinsparung und Abwasservermeidung die Betriebskosten in der Nutzungsphase gesenkt werden können.

 

Volkswagen Immobilien bekennt sich zu einer verantwortungsbewussten Nutzung der Ressource Wasser und hat daher weitreichende Anforderungen in seinem BLUE-BUILDING-2022-Standard formuliert. Dazu gehört die Prüfung, ob sich der gewählte Standort in einem Gebiet befindet, das Wasserstress aufweist oder mit besonderen Anforderungen an Wassereinsparung und Gewässerschutz verbunden ist. Vorgegeben sind zudem der Einsatz wassersparender Armaturen gemäß den von der EU-Taxonomie vorgegebenen Grenzwerten für Durchflussmengen. Zum Standard zählt nunmehr auch die Nutzung von Vorrichtungen zur Drosselung bzw. Rückhaltung von Regenwasser, das für die Grundstücksbewässerung oder andere Zwecke genutzt werden kann – wie etwa für die WC-Spülung.

 

Darüber hinaus soll die vorhandene Quartiersinfrastruktur – soweit bautechnisch und -rechtlich möglich – für eine optimierte Regen-/Abwasserentwässerung einschließlich der Regenwasserversickerung vor Ort genutzt werden. Verpflichtende Schulungen der Baubeteiligten zum Boden- und Grundwasserschutz, z. B. für Bauleitung und Gewerke, dienen dazu, die notwendige Kompetenz für eine nachhaltige Wassernutzung zu schaffen und zu erhalten. Im Sanierungsprojekt Mozartstraße wird zum Beispiel eine extensive Dachbegrünung zur Senkung des Abflussbeiwerts umgesetzt.